Unsere Gedanken erzeugen und verstärken synaptische Verbindungen im Gehirn und hinterlassen einen Abdruck in unserer Psyche. Während einer Hypnose können weitgreifende Veränderungen dieser entstandenen Muster vorgenommen werden.




Was ist Hypnose für ein Zustand?

Hypnose ist eine Verbindung von tiefer Entspannung und einer gleichzeitigen gebündelten Konzentration der Aufmerksamkeit. Wir nehmen unter Hypnose grundsätzlich unsere Umgebung noch wahr, allerdings verliert sie ihre Bedeutung. Der Geist ist in diesem Zustand weniger kritisch und nimmt Einflüsse nahezu ungefiltert in das Unterbewusstsein auf, was diesen Einflüssen große Macht verleiht.

Wir erleben diesen Zustand mehrmals täglich, oft, ohne uns darüber bewusst zu sein. Zum Beispiel wenn wir uns ganz und gar in einer Geschichte unseres Gegenübers, in ein Buch oder einen Film vertiefen, sodass wir wirklich eintauchen und um uns herum alles ausblenden. Auch wenn wir unseren eigenen Gedanken nachhängen, befinden wir uns oft in diesem Zustand, häufig vor dem Einschlafen.

Die Macht der Gedanken und Worte

Untersuchungen am Gehirn haben gezeigt, dass die Auswirkungen eines Zustandes, der unter Hypnose erlebt wird, die gleichen Reaktionen hervorrufen können, wie ein wirkliches Erlebnis. Das heißt, das Gehirn kann im Grunde nicht unterscheiden zwischen einer Hypnose und der Realität. Die Macht der Gedanken und Worte spielt eine sehr große Rolle, denn sie ist in der Lage, in uns Bilder und Zustände wachzurufen. Das können wir uns zu Nutze machen, zum Beispiel, indem eine hypnotisierte Person in einen von ihr gewünschten Zustand versetzt wird (mehr Selbstbewusstsein zum Beispiel oder eine Unabhängigkeit von Sucht). Allein die Vorstellung davon wir unter Hypnose zu einem Erlebnis, das sodann seine realen Spuren im Bewusstsein und im Gehirn der Person hinterlässt. Durch das bloße Wachrufen ist der gewünschte Zustand im Inneren eingetreten, eine synaptische Verbindung wird angelegt und gestärkt, der Weg wird geebnet und gesichert.

Was wir uns selbst täglich sagen, was wir annehmen und glauben, hat erheblichen Einfluss darauf, wie wir die Realität tatsächlich wahrnehmen und wie sie auf uns wirkt. Wir entscheiden uns in unserem alltäglichen Leben millionenfach für verschiedene spezielle Sichtweisen, je nach unseren bisherigen Erfahrungswerten. Oft sind es subjektive Eindrücke, eine andere Sichtweise wäre ebenso wahr – warum sollten wir unter diesen Umständen dann nicht die Sichtweise wählen, die für uns hilfreich oder heilsam ist? Eine Person, die sich auf ihre Stärken konzentriert, anstatt auf ihre Schwächen, wird stärker, denn wir ziehen Ereignisse an, die sich mit unserer eigenen Wahrnehmung decken, um eine kognitive Dissonanz zu vermeiden. Daher begrenzen wir uns in vielen Bereichen des Lebens selbst – durch unser Selbstbild. Wir können nicht alles beeinflussen, was um uns herum geschieht, aber wir können beeinflussen, wie unser Gehirn und unser ganzes System auf Geschehnisse reagiert.

Anwendungsbereiche

Das Selbstbild, das Weltbild und undenkbar viele andere innere Beschaffenheiten können über Hypnose bearbeitet werden. Alles, was mit Gewohnheiten zu tun hat, auch Süchte, zwanghaftes Verhalten. Tägliche Handlungen, die uns bereits abhängig gemacht haben, sind schwer zu überwinden. Oft folgt der Versuch, diese Gewohnheit durch Willenskraft allein zu beseitigen. Das wache Bewusstsein, welches den Willen steuert, ist jedoch viel schwächer, als das sehr viel umfassendere Unterbewusstsein. Letzteres nutzt Emotionen, Bilder und das innere Gespräch, um dem Willen, sich zu ändern, zu widersprechen. Bei einer Sucht zum Beispiel kann man sich zwar sagen, man will dieser Sucht nicht mehr nachgehen, wird im wachen Bewusstsein auch Zustimmung finden, aber das Unterbewusstsein erinnert sich an die Stoffe, die das Gehirn ausschüttet bei der Suchtbefriedigung. Es hat die positiven Gefühle abgespeichert, die wir damit verbinden. Ein ungleicher Kampf, den das Unterbewusstsein meistens gewinnt. Deshalb ist es in diesen Fällen hilfreich, sich direkt an das Unterbewusstsein zu wenden une zwar in dessen Sprache. Dasselbe kommt zur Anwendung bei Traumabewältigung, oder Lösen von Blockaden und Ängsten. Hypnose ist ein wirksamer Weg, um direkten Zugriff auf das Unterbewusstsein zu bekommen, in sich zu gehen, destruktive Muster aufzuspüren, zu unterbrechen, zu ändern oder zu entfernen, um anschließend eine Reihe neuer, hilfreichere Muster einzufügen und Glaubenssätze zu verankern. Manchmal ist es nur eine veränderte Perspektive, die das ganze Leben ändern kann.
Was sich also im Bereich der Psyche abspielt, kann effektiv durch Hypnose beeinflusst werden. Lernen von neuen Fähigkeiten kann unterstützt werden, so wie das Erreichen bestimmter Ziele. Sogar auch das Wiederfinden von verlorenen Gegenständen oder Erinnerungen kann in diesem Zustand erreicht werden. Denn das Unterbewusstsein speichert alles ab, wir haben nur manchmal Schwierigkeiten, darauf zuzugreifen.

Aber Hypnose kann sogar noch mehr. Sie kann unser Schmerzempfinden verändern und Heilungsprozesse im Körper anregen. Daher wird sie heutzutage u.a. in Kliniken verwendet, als Ersatz für Narkosen, z.B. bei Operationen am Gehirn, wo eine Narkose aus medizinischen Gründen nicht möglich wäre. Auch beim Zahnarzt finden Hypnosen Anwendung. Generell ist eine Narkose schließlich eine starke Belastung und Untersuchungen haben gezeigt, dass durch Hypnosen die Heilungsprozesse schneller eintreten, als bei Narkosen. Die Wissenschaft schreitet außerdem in der Erkundung dieses mächtigen Werkzeuges voran und weil es bei sehr guten Erfolgsaussichten gleichzeitig wesentlich weniger Nebenwirkungen gibt, als bei herkömmlichen Methoden der Schulmedizin, können wir nur hoffen, dass Hypnosetherapie zukünftig noch mehr zur Anwendung kommt. Der Grund, warum das bisher nicht möglich ist, ist u.a. ein größerer Personal- und Zeitaufwand, denn was bei Narkose durch eine schnelle Spritze geschieht, erfordert bei einer Hypnose eine ruhige, einfühlsame und dafür geschulte Person, die den gesamten Prozess leitet und begleitet.

Übrigens – auch wenn die Hypnose von einer anderen Person ausgeführt wird, im Grunde ist es trotzdem Selbsthypnose. Es gelingt in der Regel nur, wenn sich die hypnotisierte Person wirklich auf den Prozess einlässt. Widerstände würden die nötige Entspannung verhindern.

Wie läuft eine Hypnose ab?

Es gibt viele verschiedene Arten von Hypnose, sehen wir uns hier mal eine therapeutische Form an.

Nach einem Vorgespräch, in welchem über die Hypnose aufgeklärt und mögliche Irrtümer aufgedeckt werden, die im Umlauf sind, kommt es üblicherweise zu einem Fragebogen, der die Hintergründe aufdeckt und Hinweise für die Gestaltung der Hypnose liefert. Bereits das Ausfüllen des Fragebogens hat eine Wirkung auf das Unterbewusstsein, wie ein Signal dafür, dass eine Veränderung ansteht.

Bei der Sitzung wird dann die Trance eingeleitet durch eine Einführung, die sogenannte Induktion. Der wache Geist ist wie eine Art Wächter, der eine sehr wichtige Aufgabe erledigt, der aber auch unsere schädlichen Muster gut bewacht. An diesem Teil des Geistes, dem analytischen Denken, müssen wir irgendwie vorbeikommen, um ins Unterbewusste zu gelangen.

Induktionen der Entspannung und der Konzentration des Geistes funktionieren bei vielen Menschen gut, während bei Menschen, deren analytisches Denken eher schwerer zur Ruhe kommt, eine fokussierte Beschäftigung, eine Überladung oder sogar eine Konfusion den logischen Geist zerstreuen kann, sodass der Zugang zum Unterbewusstsein freigelegt wird.

Suggestibilitäts-Tests zeigen, wie offen die Person für Suggestionen ist, also für die Vorschläge an das Unterbewusstsein. Diese Art von Tests kennen manche vielleicht auch noch abgewandelt aus der Kindheit. Eine Person stellt sich beispielsweise hin und schließt die Augen, während eine andere Person suggeriert, dass unsichtbare Fäden die Hände der Person nach oben ziehen, die Hände sich immer leichter anfühlen, bis sich in einigen Fällen dann die Hände leicht anheben. Es gibt verschiedenste Arten dieser spielerischen Übung.

Suggestibilitäts-Tests zeigen, wie offen die Person für Suggestionen ist, also für die Vorschläge an das Unterbewusstsein. Diese Art von Tests kennen manche vielleicht auch noch abgewandelt aus der Kindheit. Eine Person stellt sich beispielsweise hin und schließt die Augen, während eine andere Person suggeriert, dass unsichtbare Fäden die Hände der Person nach oben ziehen, die Hände sich immer leichter anfühlen, bis sich in einigen Fällen dann die Hände leicht anheben. Es gibt verschiedenste Arten dieser spielerischen Übung.


Ist die Person in einem tiefenentspannten Zustand und empfänglich für die Suggestionen, werden diese eingefügt. Entweder durch wörtliche Anweisung, durch metaphorische erzeugte Bilder oder einer Art innerer Erlebnisreise. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, eine der stärksten Methoden ist es, den gewünschten Zustand im Geist wachzurufen, genau zu beschreiben und erlebbar zu machen durch das Miteinbeziehen aller Sinne und ihn zu verankern.

Am Ende wird die Person „zurückgeführt“, also langsam wieder in den alltäglichen Bewusstseinszustand gebracht.


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